Brahmsee

Ein Wochenende am Brahmsee
Unsere Abteilung ist nicht nur in der Halle und auf der Matte ein eingeschworenes Team. Nach zwei Jahren Pause war es in diesem Jahr wieder soweit, die Judokas gehen auf Reisen und machen eine Wochenendausfahrt mit viel Spaß und Aktionen. Unser Ziel war der Brahmsee. Mitten im Wald in kleinen Hütten bezogen wir nach ungefähr einer Stunde Fahrt in kleinen Bussen unser Quartier. Nach dem alle Betten bezogen, die Schränke befüllt und der Anhänger ausgeladen war, ging es unter der Führung einer erfahrenen Brahmseekennerin auf die erste Erkundungstour über das Gelände. So viel Bewegung macht hungrig und so waren alle froh, dass das Abendessen zeitig auf den Tisch stand.

Danach machten wir uns auf zum Lagerfeuer, was nicht ohne Schwierigkeiten von statten ging. Durch falsche Schichtung und nasses Holz war es sehr langwierig den Haufen anzubekommen. Erst durch das beherzte Eingreifen einer feuerliebenden Dame hatten wir nach über einer Stunde endlich ein Lagerfeuer.

Dies freute die frierenden Betreuer mehr als die Kinder, die sich die Zeit im Wald vertrieben hatten. Mit leckerem Stockbrot ließen wir den Tag ausklingen und nach den Gutenachtgeschichten, die die Hüttenbetreuer ihren Kindern vorlasen, kehrte Ruhe im Lager ein.
Der nächste Morgen begann früher als geplant. Schon um kurz vor sieben liefen die ersten Kinder zum Waschhäuschen und ließen sich es anschließend nicht nehmen, die Betreuer lautstark zu wecken, die es nicht rechtzeitig aus den Betten geschafft hatten. Der Vormittag war von vielen kleinen Wettbewerben geprägt. So wurden Becher auf dem Kopf balanciert, während man eine abgesteckte Strecke zurücklegen musste. Papierknäule in Mülleimer geworfen und 30 Sekunden über einen Baumstamm gehüpft.

Am Nachmittag holten wir die Kanus aus dem Schuppen, transportierten sie hinunter zum See und machten diesen unsicher.  
Wer wollte, konnte auch später noch hoch hinaus. Gesichert an einem Seil erklomm der eine oder andere einen selbst gebauten Kistenturm und musste sich doch der Schwerkraft geschlagen geben. Nur eine unserer Judokas schaffte es alle 20 Kisten zu einem Turm zu stapeln um dann oben fest zu stellen, dass es nicht höher geht, da alle Kisten unter ihr gestapelt waren.

Mit einem gemütlichen Grillen, einer Wette und einer kleinen Runde Tabu endete der Tag und für die jüngeren wurde es Zeit ins Bett zu gehen. Nach dem Waschgang, dem Vorlesen und einer Gutenachtsagerunde wurde es leise in den Hütten. Nur das Gelächter der Betreuer rund um den Feuerkorb hallte noch für eine kleine Weile durch den Wald.

Am nächsten Morgen war es ruhig im Lager und fast alle schliefen noch. Doch nach der ersten Weckrunde regten sich zu mindest alle Kinder. Der eine oder andere musste jedoch besonders motiviert werden oder brauchte erst mal eine Dusche und eine musste sogar kalt duschen, ja, Wette ist eben Wette. Dennoch fanden sich fast alle rechtzeitig am Frühstückstisch ein. Frisch gestärkt und endlich vollkommen wach widmeten wir uns aufgeteilt in drei Gruppen verschieden Mannschaftsspielen. Wir spielten ein Mix aus Volleyball und Ball über die Schnur, warfen Körbe, machten einen Staffellauf, legten eine Strecke auf Kisten zurück, ohne den Boden zu berühren und warfen uns Wasserbomben zu. Alles in allem ein sehr spaßiger Vormittag.

Nach dem Mittagessen wurden die Sachen gepackt und die Gewinner der Brahmseeolympiade gekrönt. Punkte gab es nicht nur für unser sportlichen Mannschafts- und Einzelwettbewerbe, sonder auch für den Tischdienst (aufdecken, essen holen, abräumen und abwaschen), für ordentliche Zimmer (die wurden jeden Morgen kontrolliert) und frühes leise sein am Abend. Alle hatten sich sehr gut geschlagen, deshalb bekam jeder einen Preis.
Bevor wir abfuhren, hatten die Kinder noch Zeit an ihren Mooshütte weiter zu bauen, die sie gemeinsam in der Freizeit errichtet hatten, und ihrer Lieblingsbeschäftigung, auf Bäume zu klettern, nach zu gehen. Alleine wegen eines Baumes wollen viele im nächsten Jahr wieder an den Brahmsee. Bis dahin sagen wir Tschüß...

Kristin Pirsig